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Sie ist einer der beliebtesten Brotaufstriche beim Frühstück und es gibt sie in allen erdenklichen Sorten: die Marmelade. Ob klassische Erdbeermarmelade oder skurril mit Rosen, Gurken oder Tee – der Variation sind keine Grenzen gesetzt. Leckere Marmelade aus Ihrem Lieblingsobst können Sie ganz einfach selbst machen.

Was Sie beim Einmachen beachten sollten und warum viele Marmeladen eigentlich gar keine Marmeladen sind, erfahren Sie in dieser fruchtig-süßen Themenwelt.


Der Unterschied zwischen Marmelade, Konfitüre, Gelee und Fruchtaufstrich – Wir bringen Ordnung in den Obstsalat

Früchte lassen sich wunderbar haltbar machen. Von Marmelade über Gelee bis zu Relish gibt es zahlreiche Zubereitungsmöglichkeiten. Gerade bei den süßen Aufstrichen gibt es aber feine Unterschiede, die besonders im Handel vorschriftsmäßig gekennzeichnet werden müssen. Seit 1979 gibt es eine EU-Richtlinie, die eine einheitliche Handelsbezeichnung vorschreibt: die sogenannte Konfitürenverordnung. Woran Sie welchen Aufstrich erkennen und welche Fruchtzubereitungen es noch gibt, erklären wir hier.

Marmelade wird ausschließlich aus Zitrusfrüchten, etwa Zitronen oder Orangen, hergestellt. Vorschrift ist außerdem, dass mindestens 200 Gramm Fruchtanteil pro Kilo Marmelade enthalten ist und der Zuckeranteil mindestens 55 % betragen muss. Konservierungsstoffe sind hier verboten, Fruchtstücke allerdings erlaubt.

Gelee-Marmelade ist eine Marmelade, die keine Fruchtstücke enthält.


Konfitüre bezeichnet Eingekochtes aus Früchten, die keine Zitrusfrüchte sind, also z. B. Äpfel, Erdbeeren oder Heidelbeeren. Der vorgeschriebene Mindestfruchtanteil liegt bei mindestens 350 Gramm pro Kilo. Für einige Früchte wie Schwarze Johannisbeere oder Sanddorn gelten jedoch niedrigere Werte. Wie bei der Marmelade muss der Zuckergehalt mindestens 55 % betragen, Konservierungsstoffe sind verboten und Fruchtstücke erlaubt.

Konfitüre-extra zeichnet sich durch einen höheren Fruchtanteil aus. Im Allgemeinen gilt ein Mindestfruchtanteil von 450 Gramm pro Kilo, für einige Früchte gelten niedrigere Werte.


Gelee enthält nur Fruchtsaft ohne Fruchtmark. Bis auf den Verzicht auf Fruchtstücke gelten hier die gleichen Richtlinien wie für die Konfitüre.

Gelee-extra richtet sich nach den Vorgaben der Konfitüre-extra, enthält aber Fruchtsaft ohne Fruchtmark.


Fruchtaufstrich bezeichnet Fruchtzubereitungen, die keiner anderen Kategorie zugeordnet werden können und enthält meist mehr Fruchtanteil. Es gibt keine Vorgaben zu Fruchtanteil, Zuckergehalt und Konservierungsstoff.


Relish ist eine dünnflüssige bis sämige und stückige Würzsoße aus marinierten Früchten, die meist scharf und durch Zugabe von Essig oft säuerlich ist.


Chutney ist eine cremige bis pastöse Würzsoße, die vorwiegend aus süßen Früchten gekocht wird. Es ist leicht süßlich, aber pikant und hat eine marmeladenartige Konsistenz. Im Gegensatz zum Relish enthält es keine Stückchen.

Viel Verwirrung im Obstdschungel. Was bei uns auf den Frühstückstisch kommt, ist also in den meisten Fällen keine Marmelade, sondern Konfitüre. Wir können Sie aber beruhigen: Kleine Bauernmärkte dürfen Konfitüren durchaus als Marmelade verkaufen und was Sie auf die Etiketten Ihrer selbstgemachten Fruchtzubereitungen schreiben, bleibt Ihnen natürlich selbst überlassen.


Welcher Gelierzucker wofür geeignet ist – Das kleine Gelierzucker-Einszueins

Um Früchte in Marmelade, Gelee und Co. zu verwandeln, benötigt man auch Zucker. Der macht die Fruchtzubereitung nicht nur köstlich süß und haltbar, sondern sorgt auch dafür, dass das Püree seine gelartige Konsistenz bekommt und nicht zur Fruchtsuppe wird. Welcher Zucker für welche Verwendung geeignet ist und worauf Sie noch achten sollten, lesen Sie hier:

  1. Einmachzucker besteht aus besonders groben Zuckerkristallen. Er empfiehlt sich nicht für sehr reife und sehr süße Früchte, da diese weniger Pektin enthalten und so nur mit dem zugesetzten Pektin von Gelierzucker gut gelieren.
  2. Bei der Verwendung von Einmachzucker sollten sie immer einen Spritzer Zitronensäure dazugeben. Der wirkt als Säureregulator und als natürliches Konservierungsmittel.
  3. Gelierzucker enthält im Gegensatz zu Einmachzucker einige Zusatzstoffe, nämlich Geliermittel (meist Apfelpektin) sowie Säuerungsmittel (meist Zitronen- oder Weinsäure).
  4. Es gibt Gelierzucker 1:1 und 2:1 sowie 3:1. Damit wird das Verhältnis von Frucht zu Zucker beschrieben. Die erste Zahl steht dabei für den Fruchtanteil, die zweite Zahl für den Zuckeranteil. Bei einem Verhältnis 2:1 können Sie beispielsweise 1 Kilo Früchte mit 500 Gramm Gelierzucker verarbeiten.
  5. Bei der Zubereitung mit 1:1-Gelierzucker wird das Endprodukt süßer, hält aber durch den hohen Zuckeranteil länger. Er eignet sich gut für säuerliche Früchte wie Rhabarber, Stachelbeeren und Kiwis.
  6. Bei der Zubereitung mit 2:1- und 3:1-Gelierzucker wird das Endprodukt nicht so süß und schmeckt fruchtiger. Da es durch den geringeren Zuckeranteil anfälliger für Schimmelbildung ist, enthalten diese Geliermittel allerdings mehr Konservierungsstoffe wie Sorbinsäure.
  7. Aus Fruchtsäften können Sie Aufstriche mit 1:1- oder 2:1-Gelierzucker und 750 ml Fruchtsaft herstellen.
  8. Pektin verliert mit der Zeit seine Gelierfähigkeit, daher sollte Gelierzucker nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums nicht mehr verwendet oder nur noch als Einmachzucker eingesetzt werden.
  9. Um festzustellen, ob die Marmelade die richtige Konsistenz hat, können Sie die Gelierprobe machen. Dazu einen Klecks Marmelade auf einen kalten Teller geben. Sie sollte rasch fest werden und nicht verlaufen.
  10. Es gibt auch Gelierzucker zum Kalteinrühren. Die damit hergestellten Produkte halten im Kühlschrank allerdings meist nur 2 Wochen. Vorteil: Fast alle Vitamine bleiben erhalten.

„Aus den Träumen des Sommers wird im Herbst Marmelade gemacht“

Diese englische Gartenweisheit stimmt nur bedingt. Eigentlich kann man heimische Früchte ganzjährig einkochen, denn auch eingefrorenes Obst lässt sich prima zu Marmelade verarbeiten.

Selbstgemachte Marmelade schmeckt nicht nur super lecker, sondern ist auch ziemlich einfach in der Herstellung. Vorteil der Eigenkreationen ist, dass man mit unterschiedlichen Geschmacksvarianten spielen und selbst entscheiden kann, wie süß der Aufstrich werden soll. Im Folgenden finden Sie eine Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Einkochen leckerer Marmelade.

  • Früchte waschen, kleinschneiden und in einen großen Topf füllen. Bitte beachten: Beißen Sie nicht in den sauren Apfel: Verwenden Sie nur frische, reife Früchte. Unreife Früchte verderben schneller. Beim Abwiegen der Früchte zählt immer das Gewicht der gewaschenen, kleingeschnittenen Früchte ohne Stiele, Kerne etc.
  • Einmach- oder Gelierzucker hinzugeben.
  • Herd einschalten und ohne Deckel unter ständigem Rühren je nach Fruchtsorte 3-10 Minuten sprudelnd kochen lassen.
  • Mit einem sterilen Schaumlöffel den Schaum abschöpfen.
  • Währenddessen Einmachgläser und Deckel zum Sterilisieren abkochen und nicht abtrocknen. Bitte beachten: Gummiringe von Einmachgläsern nicht in der Spülmaschine reinigen, da sie sonst porös werden.
  • Eingekochtes mithilfe eines Trichters sauber in die vorbereiteten Gläser füllen. Gläser dabei bis knapp unter den Rand befüllen.
  • Sofort den Deckel aufschrauben und auf ein sauberes Geschirrtuch stellen.
  • Abgekühlte Gläser mit Etiketten bekleben und diese mit Informationen zu Inhalt und Herstellungsdatum beschriften.
  • Die befüllten Gläser sollten sie an einem kühlen, dunklen Ort aufbewahren. Dort halten Sie etwa 12-18 Monate.

Tipp: Ob die Gläser luftdicht sind, können Sie ganz leicht sehen und hören. Durch die heiße Marmelade dehnt sich die Luft im Einmachglas aus. So entsteht ein Überdruck, der Deckel hebt sich und Luft entweicht. Das können Sie am leicht nach oben gewölbten Deckel erkennen. Kühlt der Inhalt im Glas ab, zieht sich die verbliebene Luft wieder zusammen. So entsteht ein Unterdruck, der Deckel wird angesaugt. Das erkennen Sie am leicht nach innen gewölbtem Deckel und einem hörbaren „Plopp“. Jetzt herrscht ein Vakuum im Glas.


Haben Sie jetzt auch Lust bekommen mit dem Einkochen zu beginnen? Hier finden Sie vier leckere Rezepte für Rhabarber-Konfitüre mit Walnüssen, Vanille-Himbeergelee, Zucchini-Paprika-Relish und Kürbis-Chutney.


Mit diesen Artikeln kann das Einmachen losgehen

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